Hohe Baukosten und wirtschaftliche Schwankungen machen den Bau neuer Räume für viele freie Kirchengemeinden zu einer Herausforderung. Ein multifunktionales Begegnungszentrum, das dabei hilft, durch Mieteinnahmen die Baukosten zu refinanzieren, kann eine Lösung sein.
Aber wie kann eine wirtschaftliche Nutzung aussehen, die das tägliche Leben in der Gemeinde nicht stört, sondern sogar bereichert?
Begegnungszentren – nicht nur für die Gemeinde
Das Gemeindezentrum ist ein Ort der Begegnung. Ein Ort, an dem die Menschen zusammenkommen, um gemeinsam ihren Glauben zu leben und zu feiern. Es kann aber auch zum Begegnungszentrum für Menschen außerhalb des täglichen Gemeindelebens werden.
Vorausschauende Planung sowie Partnerschaften und Kooperationen, die zur Gemeinde passen, sind dabei entscheidende Faktoren für den späteren Erfolg
Nutzungsmöglichkeiten und vorausschauende Planung
Die Nutzung des Raums muss zur Gemeinde passen. Nicht jedes Gemeindezentrum braucht etwa ein öffentliches Café oder Bistro und nicht immer passt die Mehrfachnutzung von Gruppenräumen für z.B. eine Kita oder Bildungseinrichtung mit den Anforderungen des Alltags zusammen.
Daher ist es wichtig, innerhalb der Gemeinde Klarheit zu schaffen. Was passt zu uns? Wünschen sich die Mitglieder ein belebtes Umfeld durch Mietwohnungen oder gastronomische Angebote im Gebäude? Oder vielleicht doch Büroräume, die nur unter der Woche genutzt werden? Oder soll das Gemeindezentrum auch eine Event-Location für Kulturveranstaltungen, Seminare und Konferenzen werden?
Die Antworten auf diese Fragen bilden die Grundlage für die spätere Planung. Denn sie entscheiden, welche Art von Räumen gebraucht wird, die Anordnung der Räume und Zugänge sowie das Design des Begegnungszentrums.
Bei einem von 4Wände organisierten Visionsworkshop, moderiert durchunseren Gründer und Geschäftsführer Gerhard Hab, werden diese Fragen beantwortet. So unterstützten wir Gemeinden bei der Suche nach der individuell passenden Lösung.
Gemeinsam stark – Novum Locations als Konzeptbeispiel
Die Aufgabe, ein kirchliches Gebäude wirtschaftlich zu betreiben, müssen die Gemeinden aber nicht alleine meistern. Zum einen stehen wir als Generalplaner an der Seite der Gemeinden und beraten mit unserer langjährigen Erfahrung auch bei Fragen zur Wirtschaftlichkeit, zum anderen gibt es Projekte wie „Novum Locations“ in Österreich. Dort wurde für mehrere Gemeinden und deren Veranstaltungszentren ein Netzwerk geschaffen, welches zeigt: Gemeinsam geht mehr.
Bisher gehören zu dem Projekt dreizehn neue, multifunktionale Begegnungszentren. Es gibt eine gemeinsame Homepage und Plattform für die Verwaltung der Locations, basierend auf der Software von Church Tools. Räume werden außerhalb der kirchlichen Nutzung vermietet, Veranstaltungen in die Häuser geholt und damit die Baukosten refinanziert.
Entscheidend sind dabei das Know-how und die Zentralisierung von Verwaltung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Aufgaben, die sonst individuell und mit viel Aufwand in den Gemeinden erledigt werden müssen.
Mit diesem und ähnlichen Konzepten können Gemeinden ihren Wunsch nach neuem Raum erfüllen und gleichzeitig die Gemeindekasse schonen.
5 Tipps für die vorausschauende Planung
Expertenwissen einholen
Gemeinden verfügen oft über vielseitige Gaben und breites Wissen. Dennoch lohnt es sich, Know-how von Experten einzuholen.
Ob bei Visionsworkshops, Gemeindebauwerkstätten oder Machbarkeitsstudien – unsere erfahrenen Planer können Chancen aufzeigen, Probleme frühzeitig erkennen und gemeinsam mit der Gemeinde den Blick auf das Wesentliche schärfen.
Ihr Blick von außen kann helfen, die tatsächlichen Bedarfe einer Gemeinde zu erkennen und Pläne zu entwickeln, die den täglichen Herausforderungen gewachsen sind.
Die Richtung frühzeitig festlegen
Schon in den ersten Konzeptphasen, bei Brainstorming-Sessions, Visionsworkshops und Planungsgesprächen, sollte die zukünftige Nutzung besprochen und beschlossen werden.
Um die späteren Pläne auch zur Genehmigung bringen zu können, brauchen Architekten und Fachplaner klare Vorgaben. Denn Bauvorschriften orientieren sich auch an der geplanten Nutzung von Gebäuden. Wenn hier zu spät agiert wird, kann es zu negativen Überraschungen kommen.
Diese klare Richtung hilft den Planern auch dabei, von Anfang an ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln, bei dem alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
Multifunktional planen
Räume nachträglich umzufunktionieren kann problematisch sein. Daher lohnt es sich, von Anfang an über vielseitige Nutzung nachzudenken.
Modulare Räume in verschiedenen Größen, anpassbare Beleuchtungselemente und flexible Haustechnik sind dabei nur einige der Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt, um einen Raum vielseitig nutzbar zu machen.
Aber auch das gesamte Raumkonzept sollte multifunktional gedacht werden. Verschiedene Zugänge zum Gebäude, passende Sanitäranlagen und abtrennbare Bereiche, die nicht für Menschen außerhalb der Gemeinde zugänglich sein sollen, müssen bedacht und eingeplant werden.
So können später alle Besucher die Räume optimal nutzen, ohne die Aufenthaltsqualität zu mindern.
Kooperationsmöglichkeiten Prüfen
Gemeinsam fallen viele Aufgaben leichter. Deshalb ist es sinnvoll, alle Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen.
Gibt es Unternehmen oder Organisationen im Umfeld der Gemeinde, die Interesse an Räumen in einem neuen Begegnungszentrum haben? Können Unterstützer für das Projekt gewonnen werden, etwa aus der Lokalpolitik? Oder gibt es andere Gemeinden, die ähnliche Projekte bereits gemeistert haben und die mit Rat und Tat zur Seite stehen können?
Aber auch Lösungen ähnlich dem von Novum Locations vorgelebten Netzwerk aus Kirchengemeinden und Begegnungszentren kommen in Betracht und können eine Chance für die Gemeinde darstellen.
Betriebskonzept von Beginn an mitdenken
Die wirtschaftliche Nutzung von Gemeindezentren bietet eine echte Chance zur Refinanzierung, bringt aber auch eigene Herausforderungen mit sich. Im Vorfeld sollten daher schon möglichst viele Aspekte geklärt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Ein Schließsystem finden, das den Zugang zum Gebäude sinnvoll regelt
- Gegebenenfalls eine passende Softwarelösung zur Raumvermietung finden
- Facility-Management und regelmäßige Wartungen einplanen
- Vertrags- und Verwaltungsstrukturen schaffen
- Externe Partner für notwendige Dienstleistungen finden
Wenn der tatsächliche Betrieb beginnt, bleibt keine Zeit, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Daher gilt wie immer in der Planung: Möglichst viel, möglichst früh klären.
Fazit: Räume nicht nur schaffen, sondern nutzen
Aus Gemeinderäumen multifunktionale Begegnungszentren zu machen, kann sich lohnen. Durch Vermietung von Seminarräumen, Büros oder Gewerbeflächen können neue Einkommensströme für die Gemeinde erschlossen werden. Um diese Chance zur Refinanzierung von Bau- und Betriebskosten zu nutzen, braucht es jedoch sorgfältige Planung und kompetente Partner.
Bei 4Wände beraten wir sie gerne von Anfang an mit Visionsworkshops und Machbarkeitsstudien bis hin zum fertigen Gebäude. Aus dem Betrieb unseres Begegnungszentrums, dem westhouse Augsburg, haben wir wertvolle Erfahrungen gesammelt, die wir natürlich gerne an die Gemeinden weitergeben.
Wenn Ihre Gemeinde neuen Raum schaffen und multifunktional nutzen will, können Sie hier einen kostenlosen Termin zur Erstberatung buchen.