Vor dem Plan kommt die Vision

Die Mitgliederzahlen wachsen stetig und eigentlich platzt das Gemeindezentrum schon aus allen Nähten? Die Gemeindejugend fühlt sich in ihren Räumen, die im unfreiwilligen Retro-Look erstrahlen, nicht wirklich wohl? Oder frisst die Nebenkostenabrechnung ein riesiges Loch in den Gemeindehaushalt, weil die energetische Sanierung des Gebäudes schon lange überfällig ist?

Es gibt viele Gründe, warum Gemeinden ihr Zuhause umbauen, sanieren oder ganz neu errichten wollen oder müssen. Und genauso unterschiedlich wie die Gründe für das Bauvorhaben sind auch die Menschen, die daran beteiligt sind. Die einen können es kaum erwarten loszulegen und sprudeln nur so vor Ideen. Für andere ist eine so einschneidende Veränderung im Gemeindealltag eine echte Herausforderung. Und für die Entscheidungsträger sorgt auch mal die Finanzierung für Kopfschmerzen.

Aber ganz unabhängig von diesen Unterschieden beginnt jedes Bauprojekt am gleichen Punkt: bei der Vision.

Visionsworkshop – Gemeinsam den Blick schärfen

Ohne Ziel fällt die Reiseplanung schwer. Deshalb braucht es Klarheit und Weitsicht, bevor ein Bauprojekt begonnen werden kann. Die kann ein Visionsworkshop schaffen.

Perspektiven schaffen und zusammen mit den Gemeinden auf die Chancen und Möglichkeiten neuer Räume schauen – das ist bei uns Chefsache. Deshalb moderiert 4Wände-Geschäftsführer Gerhard Hab die Visionsworkshops meist selbst und direkt vor Ort bei der Gemeinde.  Seit über 20 Jahren begleitet er Gemeinden in ihrer räumlichen Entwicklung und kennt die Chancen und Stolpersteine, die es bei diesen Veränderungsprozessen gibt.

Ob nur mit dem Führungskreis einer Gemeinde oder vor größerer Runde mit interessierten Menschen aus dem Umfeld: In etwa vier bis fünf Stunden erarbeitet Gerhard mit ihnen Visionen, Träume und welche Räume es braucht, um diese wahr werden zu lassen.

Den ersten Schritt machen

Gedanken und Ideen sammeln, einen forschenden Blick auf die eigene Gemeinde werfen und erste Pläne schmieden. All das gehört zum Visionsworkshop. Aber wo fängt man an?

Beim Kennenlernen. Und falls es schon eine Immobilie in der Gemeinde gibt, einer gemeinsamen Begehung. Denn ein Bauprojekt ist eine große Herausforderung, die nicht nur mit Träumen und Wünschen, sondern auch mit Sorgen und Ängsten verbunden ist. Und dann soll man einem noch Unbekannten alle seine Gedanken offenbaren?

Aber wenn das Eis gebrochen ist, man sich ein wenig austauschen konnte und vielleicht sogar gemeinsame Werte, Ideen und Wünsche findet? Dann entsteht die fruchtbare Grundlage, die es braucht, um Träume zu entwickeln und die Vision zu schärfen.

Kirche in der Mitte der Gesellschaft

Die ersten Impulse nach dem Kennenlernen kommen von Gerhard Hab. Seit vielen Jahren begleiten ihn das Thema und der Wunsch: Kirche in der Mitte der Gesellschaft. In seiner Präsentation spricht er über die Chancen, die Architektur, eine ansprechende Atmosphäre und einladende Räume für Gemeinden bieten können.

Multifunktionale Räume, die vielseitig genutzt werden, können Menschen zusammenbringen und Begegnungen ermöglichen, die es sonst vielleicht nie gegeben hätte. Ein Gemeindezentrum mit Wohlfühlfaktor kann neue Besucher anlocken, aber auch Stolz in den Gemeindemitgliedern wecken und das tägliche Wirken verändern.

Mit diesen Chancen kommt aber auch die Verantwortung, solche Räume sinnvoll zu nutzen und sie nicht leerstehen zu lassen. Die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Räumen ist für die Gesellschaft und Gemeinden unerlässlich. Dazu gibt es vielfältige Ideen und Beispiele aus realisierten Projekten.

Abschließend legt Gerhard Hab allen Gemeinden eine wichtige Botschaft ans Herz:
Es gibt nur eine Chance für den ersten Eindruck. Sowohl bei den Menschen als auch bei Räumen.

Die Gemeinde im Blick

Das Eis ist gebrochen, die ersten Impulse treffen auf die Teilnehmenden und dann ist es Zeit für den ersten Themenblock des Workshops. Ein offener Blick ist dabei gefragt. Denn es geht um den aktuellen Stand und die Zukunft der Gemeinde.

Welchen Auftrag hat die Gemeinde und wie soll die Ausrichtung nicht nur jetzt, sondern für die nächsten zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre aussehen? Wird die Gemeinde in den nächsten Jahren wachsen? Welche Aufgaben soll die Gemeinde in Zukunft übernehmen?

Diese Fragen geben eine erste Richtung für die Planung vor. Aber die Zukunft entsteht immer auf dem Fundament der Gegenwart. Also muss im Visionsworkshop auch die aktuelle Situation der Gemeinde geklärt werden. Aus welchen Menschen sie sich zusammensetzt, ist dabei genauso wichtig wie die Mitgliederzahl und welche Aufgaben die Gemeinde im Moment übernimmt.

Bei einem unserer Visionsworkshops im vergangenen Jahr ging es für Gerhard Hab zu einer Gemeinde, die zwischen 600 und 700 regelmäßige Gottesdienstbesucher verzeichnen darf und auch in Zukunft weiterwachsen möchte. Außerdem wollen die Mitglieder durch soziale Tätigkeiten einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben. Dann soll es ein Kita-Angebot und Büros für die Nutzung unter der Woche im neuen Gemeindezentrum geben. Klare Anforderungen an die neuen Räume also, die im Workshop gemeinsam weiter ausgearbeitet wurden.

Das Potential ausschöpfen

Um die besonderen Gaben und Talente der Gemeinde geht es im zweiten Themenabschnitt. Potential, das genutzt werden will und entscheidend zum Erfolg eines Vorhabens beitragen kann.

Vielleicht gibt es Mitglieder, die ein besonderes Händchen für die Seniorenarbeit haben und das Angebot der Gemeinde in diese Richtung erweitern möchten. Oder gibt es musikalische Talente, die einen Raum finden wollen, in dem sie ihre Kreativität in der Gemeinde ausleben können?

Aber nicht nur bei der Planung des Raumbedarfs spielen die Menschen eine tragende Rolle, sondern auch bei der späteren Umsetzung. Denn mit Handwerkern und Unternehmern in der Gemeinde können oft einige Gewerke beim Bau in Eigenleistung erledigt werden, was der Gemeinde viele Kosten ersparen kann.

Und wenn wir schon bei den Finanzen sind: Möglicherweise gibt es auch Menschen in der Gemeinde, die mit großartigen Ideen die Spendentrommel rühren und für viel Begeisterung schon lange vor Baubeginn sorgen.

Aber nicht nur individuelle Talente und Stärken spielen eine Rolle, sondern auch Kontakte zu Menschen, Institutionen, Unternehmen oder Politikern in der Umgebung. Ein Netzwerk aus Personen, die der Gemeinde wohlgesonnen sind, kann ein Bauvorhaben erleichtern. Auch wenn es manchmal so wirkt: Gemeinden müssen keine Einzelkämpfer sein, um ans Ziel zu kommen. Unterstützung, ob im Großen oder im Kleinen, findet sich an vielen Orten.

Netzwerke und Nachbarn

Kontext ist das Stichwort für den letzten Fragenblock im Visionsworkshop. In welchem Umfeld sich die Gemeinde bewegt, kann wichtige Einflüsse auf das tägliche Wirken und auf ein Bauvorhaben haben.

Was passiert um die Gemeinde herum? Gibt es andere Vereine, Gemeinden oder Gruppen in der Nachbarschaft? Gibt es vielleicht die Möglichkeit, sich zu vernetzen und gemeinsam größere Ziele zu erreichen? Und was macht eigentlich den Standort der Gemeinde aus?

Unser Umfeld beeinflusst uns jeden Tag und nicht an jedem Ort gibt es dieselben Bedürfnisse.  Vielleicht gibt es in der Umgebung viele junge Menschen, für die es keinen passenden Ort der Begegnung gibt. Oder vielleicht liegt die Gemeinde in einem Vorort, in dem es viele junge Familien gibt, die dankbar für ein Angebot zur Kinderbetreuung wären. In diesen Lücken können Gemeinden wirken.

Einen besonderen Fokus legt Gerhard Hab wiederholt auf die lokale Vernetzung und gute Kommunikation mit der Nachbarschaft, Gruppen und Politikern – und das nicht erst, wenn das Bauprojekt beginnt. Gegenseitiges Verständnis und Unterstützung bereichern den Alltag und vereinfachen auch mal ein Bauvorhaben.

Vision und Raumbedarf

Basierend auf allen Antworten, Gedanken und Anmerkungen, die im Lauf des Workshops auf einem der vielen Flip-Charts festgehalten wurden, erarbeitet Gerhard Hab dann gemeinsam mit den Teilnehmenden eine zukunftsfähige Vision und einen realistischen Raumbedarf.

Dabei kann es für die Gemeindemitglieder und Entscheidungsträger eine echte Herausforderung sein, in der passenden Größe zu denken. Denn oft schränken sie ihre eigenen Träume und Visionen ein, basierend auf der Wirklichkeit von heute oder dem aktuellen Spendenaufkommen. Aber oft ergeben sich Chancen zur Finanzierung, zur Eigenleistung oder zur Kooperation mit anderen Partnern erst im Verlauf eines Planungsprojekts.

Mit dem ermittelten Raumbedarf und der Vision im Gepäck endet dann der Visionsworkshop und bildet die Grundlage für ein späteres Konzept, ein Planungsprojekt und letztendlich die Umsetzung.

Mit Vision zum Ziel

Der Visionsworkshop ist ein wichtiger erster Schritt für jede Gemeinde, die sich neue Räume wünscht. Egal ob in einem nagelneuen Begegnungszentrum oder einem bereits bestehenden Gebäude. Mit über zwanzig Jahren Erfahrung in der Tasche hilft Gerhard Hab Gemeinden dabei, ihre Vision zu fokussieren, damit die große Reise Bauprojekt zielgenau losgehen kann.

Wir freuen uns darauf, noch viele weitere Gemeinden auf ihrem Weg zu neuen Räumen zu begleiten.